Was ist Mantelsaat?
Bei der Mantelsaat wird das Samenkorn mit einer Nährstoffmasse umhüllt.
Diese sorgt durch ihre absorbierende Konsistenz dafür, dass sich das
Korn mit Feuchtigkeit voll saugt und rasch in die Keimphase übergeht.
Die dadurch bedingte Auflösung der Ummantelung setzt die darin enthaltenen Nährstoffe als Grundversorgung für die Keimung frei.
Durch die separate Ummantelung verschiedener Komponenten wird eine
bewusste „Schichtenbildung“ um das Saatgut erzeugt. Jede einzelne
Schicht hat ihre ganz besondere Bedeutung für den Keimprozess als auch
für Jugendentwicklung der Rasenpflanze.
Erläuterung:
1. Äußerer Schutzmantel
| 5.Huminsäuren
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2. Superabsorber (nur bei den WASP-Mischungen enthalten (GF 414 Green-Nachsaat und GF 434 Tee Nr. 4)
| 6. Zweite Nährstoffschicht
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3. Erste Nährstoffschicht
| 7. Innere Schutzmantel |
4. Kalkschicht
| 8. Saatkorn (geimpft mit Trichoderma-Stamm T58, Pflanzenstärkungsmittel und Huminsäure)
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Besonders hervorzuheben sind folgende Komponenten in der Greenfield Mantelsaat
Huminsäuren – Effektive Förderung der Keimung
Huminstoffe entstehen bei der chemischen und biologischen Humifikation pflanzlicher und tierischer Materialien. Huminsäuren und Fulvosäuren sind chemisch abtrennbare Bestandteile von Humus und werden in hoher Konzentration in Sedimentationsschichten der Weichbraunkohle gefunden. Im internationalen Sprachgebrauch werden sie als Leonardite bezeichnet. Leonardite sind organische Materialien, die nicht das Stadium der Kohle erreicht haben. Im Vergleich zu anderen organischen Produkten sind sie sehr reichhaltig an Huminsäuren. Der Unterschied zwischen Leonarditen und anderen organischen Huminsäurequellen liegt darin, dass diese durch ihre Molekülstruktur hochgradig bio-aktiv sind. Huminsäuren haben u. a. eine hohe Kationenaustauschfähigkeit und eine gute Wasserspeicherfähigkeit.
Da das Saatkorn u. a. mit Huminsäuren geimpft wird und weiter außen eine weitere Huminsäureschicht um das Saatgut angebracht wird, kann die Huminsäure in zwei Phasen wirken und ihre positiven Eigenschaften besonders effektiv entfalten.
Trichoderma – Effektiver Schutz der Saat durch Mikroorganismen
Um dem Saatgut als auch den jungen Rasenpflanzen einen Schutz gegen Krankheiten zu bieten, sind bei den Mischungen für die Greens, Vorgrüns und Tees der Trichoderma-Stamm T58 eingebracht worden.
Dieser Trichoderma harzianum Stamm zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass er eine gute antagonistische Wirkung gegenüber Pythium ssp., Sclerotinia ssp., Ophiobulus ssp., Rhizoctonia ssp., Leptosphaerulina ssp. und Gerlachia nivalis aufweist. Durch den Bestandteil dieses Stammes in der Mantelsaat wird sowohl der Keimling als auch die junge Rasenpflanze geschützt. Darüber hinaus wird eine dauerhafte Besiedlung der Trichoderma in der Rhizosphäre sicher gestellt.
Trichoderma T58 hat für Antagonisten ein bemerkenswert weites Temperatur-Spektrum, in dem er aktiv ist. Bereits bei Temperaturen von +2°C kann er die antagonistische Wirkungsweise entfalten und die positiven Aspekte werden wirksam, wenn der Krankheitsdruck für verschiedene Rasenkrankheiten steigt.
WASP (Water abosorbing Seed process) – Effektive Steigerung der Wasserhaltefähigkeit
Bei einzelnen Golfmischungen wurde eine zusätzliche Schicht bei dem Saatgutmantel mit einem sogenannten Absorber eingefügt. Dieser Absorber ist ein wasserabsorbierender Stoff, der ein vielfaches seines Eigengewichtes an Wasser aufnehmen kann.
Dieser Wasserspeicher, der sich um das Saatgut zieht, sorgt dafür, dass der Keimling nicht austrocknen kann und eine permanente Wasserversorgung sicher gestellt wird.
Die Tatsache, dass dem Saatgut zusätzlich pflanzenverfügbares Wasser zur Verfügung gestellt wird, wirkt sich für den Keimling positiv aus. Besonders unter extremen Stressbedingungen ist die zusätzliche Wassersorgung ein enormer Vorteil.
Bilder mit freundlicher Genehmigung
von FELDSAATEN FREUDENBERGER GmbH & Co. KG