Huminsäuren

Allgemeine Info`s zu Huminsäuren

Huminstoffe entstehen bei der chemischen und biologischen Humifikation pflanzlicher und tierischer Materialien. Huminsäuren und Fulvosäuren sind chemisch abtrennbare Bestandteile von Humus und werden in hoher Konzentration in Sedimentationsschichten der Weichbraunkohle gefunden. Im internationalen Sprachgebrauch werden sie als Leonardite bezeichnet. Leonardite sind organische Materialien, die nicht das Stadium der Kohle erreicht haben. Im Vergleich zu anderen organischen Produkten sind sie sehr reichhaltig an Huminsäuren. Der Unterschied zwischen Leonarditen und anderen organischen Huminsäurequellen liegt darin, dass diese durch ihre Molekülstruktur hochgradig bio-aktiv sind. Huminsäuren haben u. a. eine hohe Kationenaustauschfähigkeit und eine gute Wasserspeicherfähigkeit.
Huminsäuren tragen maßgeblich dazu bei, dass wichtige Nährstoffe in pflanzenverfügbare Formen umgesetzt werden. Durch diese Eigenschaften und durch die Tatsache, dass Pflanzenenzyme stimuliert und so deren Produktion erhöht wird, wird die Keimfähigkeit und Entwicklung des Samens gesteigert. Die Huminsäuren helfen dabei, die Mikronährstoffe vom Boden in die Pflanze zu bewegen.
Eine weitere wichtige Aufgabe die von Huminsäuren wahrgenommen wird, ist die Stimulation des Bodenlebens und die Basis für die Besiedlung in der Rhizosphäre. Diese Eigenschaften tragen ebenfalls maßgeblich dazu bei, dass die Vitalität der Rasenpflanzen gesteigert wird. So wird die Nährstoffverfügbarkeit deutlich verbessert und ein biologisches Gleichgewicht im Wurzelbereich wird sicher gestellt. Durch die Huminsäuren findet während der embryonalen Stufe des Keimprozesses eine Aktivierung metabolischer und enzymatischer Prozesse statt, die eine bessere und schnellere Entwicklung der Jungpflanzen gewährleisten.

Für die weiteren Wachstumsprozesse ist u. a. die Stimulierung des Wurzel-Längenwachstums, die Einflussnahme auf die Anlage und Ausbildung von Seitenwurzeln sowie auf Wurzelhaare durch Huminsäuren elementar. Versuche haben gezeigt, dass durch die Anwesenheit von Huminsäuren die Nährstoffaufnahmekapazität der Wurzel um bis zu 30 % gesteigert wird. Durch Huminsäuren wird darüber hinaus die Photosyntheserate und damit der Zucker- und Vitaminhaushalt der Pflanzen erhöht. Dies hat eine direkte Auswirkung auf ein stärkeres Pflanzenwachstum. Durch diese Effekte werden die Graspflanzen vitaler und zeigen eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber pilzlichen Schaderregern.