Rasenerhaltung
Allgemeine Hinweise Nachdem die Aussaat des Rasens erfolgt ist und die ersten Rasenschnitte durchgeführt worden sind, sind ständige Pflegemaßnahmen notwendig, um auf Dauer ein einheitliches und schönes Erscheinungsbild zu erhalten.
Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen gehören:
- Mähen
- Düngen
- Eventuell Kalken
- Vertikutieren
- Bewässern
- Nachsaat
Im folgenden werden diese einzelnen Aspekte näher erläutert.
Mähen Der Rasenschnitt gehört zu den am häufigsten wiederkehrenden Pflegemaßnahmen. Sie beginnt zu Beginn der Vegetationsperiode je nach Standort im März/April und Endet je nach Standort im Oktober/November. Beim Rasenschnitt muss immer darauf geachtet werden, dass nicht mehr als 1/3 bis maximal die Hälfte des Aufwuchses weggenommen wird. Wenn in einem Schnitt wesentlich mehr Aufwuchs abgemäht wird, verliert die Rasenpflanze zuviel Grünmasse, um sich wieder schnell zu regenerieren. Die Schnitthöhe liegt bei den Gräsern die in der Regel im Hausgarten verwendet werden bei 3 bis 5 cm. In Schattenbereichen sollte die Schnitthöhe nach Möglichkeit angehoben werden, so dass der Rasenpflanze möglichst viel Blattfläche für die Photosynthese zur Verfügung steht und sich nicht so leicht Moos etablieren kann. Die Häufigkeit des Rasenschnittes richtet sich maßgeblich nach der Aufwuchsmenge. Da durch häufigen Rasenschnitt die Rasengräser zu Breitenwachstum angeregt werden, sollte als Richtgröße der Rasenschnitt wöchentlich erfolgen. Wenn ein Mulchmäher eingesetzt wird, kann es in der Hauptwachstumszeit sinnvoll sein, zwei mal die Woche zu mähen. Das gleich gilt für edle Zierrasenflächen.
Düngung Der Rasen benötigt für ein gesundes und vitales Wachstum eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Rasen in Privatgärten sollten 2 bis 3 mal pro Jahr gedüngt werden. Um eine ausgeglichene Nährstoffversorgung sicher zu stellen, sollte mit spezielle Rasendünger gearbeitet werden, die aufgrund ihrer Nährstoffzusammensetzung eine ausgeglichene Nährstoffversorgung sicher stellen. Die Düngung von Rasen in Privatgärten sollte wie folgt aussehen: 1. Düngung: Frühjahrsdüngung im April (nach dem Vertikutieren) Es sollte ein Stickstoff-Betonter Dünger ausgebracht werden um das Wachstum anzuregen. 2. Düngung: Sommerdüngung im Juli/August 3. Düngung: Herbstdüngung im Oktober. Es sollte ein Dünger verwendet werden, der nur einen geringen Anteil an Stickstoff aber viel Kalium enthält. Kalium stärkt u. a. das Zellgewebe, so dass die Gräser stabiler und wiederstandsfähiger gegenüber Frost und verschiedenen Rasenkrankheiten werden.
Bei der Düngemenge die je Düngungsmaßnahme ausgebracht werden sollte, muss unbedingt die jeweilige Anwendungsempfehlung des Düngemittelanbieters beachtet werden. Dies ist sehr wichtig, da eine Vielzahl an Düngemitteln angeboten werden und diese sich z. T. erheblich in den Nährstoffgehalten unterscheiden. Der Dünger sollte mit einem handelsüblichen Düngerstreuer ausgebracht werden. So ist eine gleichmäßige Verteilung besser gewährleistet, als wenn der Dünger mit Hand ausgebracht wird. Um eine dauerhaft ausgeglichene Nährstoffversorgung sicher zu stellen, sollte in Abständen von ca. 3 Jahren eine Nährstoffuntersuchung des Bodens bei einem Bodenlabor durchgeführt werden. So kann eventuell regulierend bezüglich der Nährstoffversorgung eingegriffen werden. Übrigens: Wenn Mulchmäher eingesetzt werden, verbleibt das gesamte Schnittgut auf der Rasenfläche, und die notwendigen Düngergaben bzw. -mengen reduzieren sich. Das Rasenschnittgut wird zersetzt und die dabei frei werdenden Nährstoffe stehen der Rasenpflanze wieder zur Verfügung.
Kalkung Bei der Bodenanalyse sollte neben den Nährstoffen Phosphor, Kalium und Magnesium auch der pH-Wert im Boden untersucht werden. Der pH-Wert im Boden gibt den Säuregrad an. Rasengräser die üblicherweise im Hausgarten vorzufinden sind, haben ein pH-Wert-Optimum von 6,5 bis 7. Wenn der pH-Wert höher oder niedriger ist, geht dies zu Lasten der Vitalität der Rasengräser. Bei einem zu hohem pH-Wert nimmt u. a. die Krankheitsanfälligkeit der Gräser zu. Ein zu niedriger pH-Wert führt dazu, dass bestimmte Nährstoffe im Boden für die Pflanze schlechter verfügbar sind. Eine Senkung des pH-Wertes im Boden kommt u. a. durch die natürliche Versauerung (z.B. durch Regen) zustande. Aber auch Nadelgehölze im Randbereich des Rasens führen zu einer Senkung des pH-Wertes im Boden. Ein hoher pH-Wert im Boden ist häufig durch die natürlichen Bodenverhältnisse begründet. Ob eine Kalkung erforderlich ist und in welcher Höhe eine Kalkung durchgeführt werden sollte, kann nur durch eine Bodenanalyse ermittelt werden. Eine Kalkung sollte nach Möglichkeit im Frühjahr durchgeführt werden. Durch eine Anhebung des pH-Wertes durch Kalkung im Herbst wird verschiedenen Rasenschadpilzen ein günstiges Mileau geboten. Da je nach Witterungsbedingungen die Rasengräser im Winter häufig besonders anfällig für Rasenkrankheiten sind, sollte im Herbst auf eine Kalkung verzichtet werden und so nicht eine weitere Begünstigung der Rasenkrankheiten hervorzurufen.
Beregnung Innerhalb der Vegetationsperiode muss darauf beachtet werden, dass der Rasen immer mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt ist. Insbesondere bei längeren Trockenperioden kann eine zusätzliche Beregnung notwendig werden. Kennzeichen für Wassermangel sind verlangsamtes Wachstum, schlaffe Blätter und allmählich fahle Verfärbung. Schließlich verfärbt sich der Rasen braun und vertrocknet. Sinnvoller weise sollte die Beregnung beginnen, wenn die ersten Anzeichen von Trockenheit (grüne Farbe des Rasens lässt nach, Halme werden schlaff und rollen sich ein) zu beobachten sind.
Dabei sollte folgender Grundsatz beachtet werden: „Besser seltener, aber möglichst durchdringend wässern.“
Wenn zu geringe Wassergaben gegeben werden, verflacht das Wurzelwachstum und die Gräser werden anfälliger für Trockenheit. Die Beregnung sollte so erfolgen, dass ca.10 bis 15 cm des Bodens sättigend durchfeuchtet werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Beregnungsbedürftigkeit besonders auf sehr durchlässigen Böden und Substraten zu, so dass sich die Folge der Beregnungen verkürzt.
Richtwerte für Beregnungsabstände
nach Tageshöchsttemperatur und Wasserverbrauch
Tageshöchst- temperatur °C | Wasserverbrauch des Rasens l/m²/Tag
| Beregnungsabstand in Tagen bei einer Gabe von 25 l/m² | über 30°C
| 5 l/m²/Tag
| ca. 5 Tage
| 25°C bis 30°C
| 3 bis 4 l/m²/Tag
| ca. 7 Tage
| 20°C bis 25°C
| 2 bis 3 l/m²/Tag
| ca. 10 Tage
| unter 20°C
| 2 l/m²/Tag
| ca. 10 bis 14 Tage
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Voraussetzung für diese Beregnungsabstände ist, dass der Boden das Wasser entsprechend speichern kann. Wenn dies nicht der Fall ist, müssen die Beregnungsabstände und die Wassermengen entsprechend angepasst werden. Um dem Rasen die richtige Wassermenge zu verabreichen, sollte ein Regenmesser aufgestellt werden. Diese sind preisgünstig in so gut wie jedem Baumarkt oder Gartenfachhandel zu erwerben. Der Regenmesser wird unter dem Beregner gestellt. Gleichzeitig wird die Uhrzeit vermerkt und nach 5 oder 10 Minuten wird überprüft, wie viel Wasser im Regenmesser vorzufinden ist. So wird ermittelt, wie viel Wasser innerhalb einer bestimmten Zeit durch die Beregnung mit dem Rasensprenger ausgebracht wird. Informationen zur Beregnung von neu angelegten Rasenflächen finden Sie unter Fachinfo – Pflege Privatrasen - Rasenneuanlage
Vertikutieren Vertikutieren gehört zu einem sehr wichtigen Arbeitsschritt im Rahmen der laufenden Rasenpflegearbeiten. Dieser Arbeitsschritt gehört zum notwendigen Programm im Frühjahr. Daher finden Sie weitere Informationen hierzu unter Fachinfo – Pflege Privatrasen - Maßnahmen im Frühjahr.
Vertikutieren ist darüber hinaus eine wichtige Maßnahme um z. B. oberflächlich wachsende Algen und verstärkte Moosbildung mechanisch zu bekämpfen. Daher kann es notwendig sein, diese Maßnahme mehrmals innerhalb einer Vegetationsperiode durchzuführen. Wenn solche Maßnahmen durchgeführt werden, sollte darauf geachtet werden, dass das heraus gearbeitete Material immer komplett von der Fläche entfernt wird.
Nachsaat Zusätzlich zur Nachsaat im Frühjahr sollten während der Vegetationsperiode grundsätzlich alle Fehlstellen die entstehen direkt mit hochwertigen Saatgut nachgesät werden. Dadurch wird Unkräutern und unerwünschte Gräsern eine wesentlich geringere Chance gegeben, sich zu etablieren.
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